Donald Trump hat das Zepter als President of America übernommen. Ein neues Zeitalter bricht an. Wir befinden uns in einem Tauziehen zwischen Kollaps und verzweifelte Neuerfindung der (weltweiten?) Wirtschaft. Denn genau diese Weltwirtschaft befindet sich zunehmend in einem beängstigenden extremen Ungleichgewicht.
Der ganze Finanzmarkt (Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Immobilien, Rohstoffe, Zinsen, Kredite/Hypotheken) versetzt derzeit die weltweite Anlegerschaft in Staunen und Raunen. Diejenigen welche Ahnung und Wissen von der Materie haben, wissen ziemlich genau, dass diese Welt eine Art Trueman-Show ist. Genauso wie bei der Trueman-Show ist der Ausgang ungewiss, denn es ist ein Experiment. Ein Experiment und die Hoffnung DAS Perpetuum Mobile oder DAS Ei des Kolumbus gefunden zu haben. Es soll immer und ohne Probleme weiterlaufen. Damit dieses Experiment gelingt, dafür haben weltweit die Notenbanken gesorgt, welche wie Kraken immer mehr Arme massiv und weiter unterstützend ausfahren müssen, damit dieses Konstrukt nicht zum Stillstand kommt. Auf den Punkt gebracht; es muss gelingen!
Es ist schon erstaunlich wie die Notenbanken handeln und vermutlich unsere Zukunft auf's Spiel setzen. Das Beispiel von Mario Draghi welcher die Bevölkerung dazu ermuntert ein anderes Anlageverhalten an den Tag zu legen zeigt, welche Ratlosigkeit in diesen Etagen herrscht. Es wird gepflastert aber nicht repariert. Reformen schmerzen und geschehen nicht und je länger man wartet um so intensiver werden die Auswüchse davon. Nach der Krise 2008 wurde nichts verbessert, im Gegenteil, es werden, um das vermeintliche weltweite (unendliche) Wirtschaftswachstum anzukurbeln alle Mittel angewendet, welche in den letzten 30 Jahren (Kurskorrekturen) und in den letzten Jahrhunderten (Finanz- und Währungsrefomen) zu immer grösseren Rückschlägen und Problemen an den Finanzmärkten geführt haben. Da jedoch jeweils der aktuell amtierende Notenbankpräsident (und andere Staatsoberhäupter) der einzelnen Nationen niemals als Spielverderber auftreten will, geht dieser Aktionismus immer weiter bis zum Zeitpunkt wo das Kartenspiel den schwarzen Peter aufdeckt. Ein positiver Fakt ist, wenn dieser denn überhaupt positiv sein kann, dass das Konstrukt bis heute hält.
Wir befinden uns im 8. Jahr nach 2008 & 2009, der gefühlten Erholung der Weltwirtschaft, welche uns immer wieder durch die Kommunikation der Notenbanken vorgepredigt wird. Die Art und Weise ist dieselbe wie im Jahr 2006, 2000, 1997 und früheren Boomzeiten. Der Himmel ist wolkenlos, ein KGV (Kurs- Gewinnverhältnis) muss man nicht mehr beachten, da wir uns ja jetzt in dieser neuen Welt befinden, sind diese irrelevant und so weiter, die zunehmende Verschuldung belebt die Wirtschaft und wenn diese Inflation einmal kommen sollte, werden die Schulden damit getilgt etc. etc. ... aha so einfach ist das. Nach jeder immer stärker auftretenden Krise gab es immer mehr und tiefere Narben, welche dann durch die Notenbanken "zugepflastert" wurden. Durch noch mehr Kredit(vergaben) ausgelöst durch Zinsen welche in einigen Ländern bis ins Negative reichen wurde das Problem weiter genährt.
Diese tiefen oder negativen Zinsen haben ausgelöst, dass der gesamte Finanzmarkt allen voran die Aktien, Anleihen und Immobilien Jahrhunderhöchststände erreicht haben. Genährt auch hier von vielen bankabhängigen Analysten, wurden die Preise konsequent nach oben getrieben, weit weg von einer gefühlten Normalität, wenn es diese den jemals an den Finanzmärkten gab. Viele Banken kämpfen hierbei um Provisionen welche vorerst einmal der Zinsmarkt versickern lies. Somit ist auch klar wieso bankabhängige Analysten Kaufempfehlungen (vor allem für bankeigene Fonds) und selten bis gar nie Verkaufsempfehlungen aussprechen. Die Verzweiflung geht sogar soweit, dass man heute noch Zinsanlagen wie zum Beispiel Anleihen und Obligationen(fonds) empfiehlt, welche voraussichtlich keine Erträge, im Gegenteil künftig und vor allem bei steigenden Zinsen sogar Verluste abwerfen werden. Die Finanzbranche kämpft um Erträge und Margen und vergessen dabei nicht selten, dass deren Kunden das wichtigste Hab und Gut ist.
Negativzinsen oder anders gesagt werden wir enteignet. Enteignet? So einfach ist es eben dann doch nicht, denn die Preise für die meisten Konsumgüter (Essen, Multimedia, Kleider etc.) zum täglichen Leben sind seit über 20 Jahren am Fallen. Das würde dann heissen, dass eine Kaufkraftsteigerung stattgefunden hat. Somit sind wir beim Problem der Wirtschaft angelangt, denn viele Firmen verkaufen durch die massiv steigenden Internetshopping-Seiten Ihre Ware nur noch zu Billig-Preisen, da ja Otto-Normalverbraucher auch zunehmend dort kauft wo es am billigsten ist. Ergo geraten viele Verkäufer in Schwierigkeiten und müssen, wenn sie nicht wie Amazon, Alibaba etc. wachsen, Personal abbauen. Diese Entwicklung ist eine mittelfristig sehr gefährliche Entwicklung, da die soziale Unzufriedenheit und Belastung zunehmend sein wird. Da kann uns auch China nicht mehr retten. Enteignet? Nun wenn diese Zinsphase keine Veränderung erlebt wird unsere Altersvorsorge wie Pensionskassen und AHV massiv beeinflusst werden.
Weltweit ist die Verschuldung auf über 300 Billionen USD angestiegen (zirka-Wert). Man sollten sich die Frage stellen was passiert, wenn die Zinsen steigen (würden/sollten). Die Schulden sind x-fach höher als im 2008, sowohl bei den Staaten wie auch bei den Privaten. Diese Schulden werden garantiert nicht einfach so weniger werden und einmal in der Schuldenfalle bleibt man meistens bis zur Pleite drin. So nebenbei erreicht die USA gerade die 20 Billionen Schulden Grenze. Unser Finanzsystem ist voll und ganz auf Schulden aufgebaut und die Schuldner müssen Zinsen geben. Die USA hat nun erneut die Zinsen angehoben, basierend auf einer wachsenden Wirtschaft und VOLLBSCHÄFTIGUNG bei 4.8% Arbeitslosen (...und die ganze Welt glaubt dieser Zahl). Wir werden alle gespannt hinschauen wie die hohe Verschuldung vor allem im Immobilienmarkt (diese ist höher als im 2007 vor dem Crash) absorbiert werden kann. Die Schweiz ist in Sachen Schulden gemäss letzter Analysen Spitzenreiter. Hier die Entwicklung der Immobilien in der Schweiz (es wird ja immer wieder ENTWARNT):
SOURCE: IAZI IMMOCHART CIFI
Auf den Punkt gebracht, spricht man das vermeintliche kleine Wachstum schön und HOFFT, dass uns die Verschuldung nicht die Luft zuschnürt. Das Geldsystem funktioniert mit Krediten, Kredite können nicht zurückgeführt werden, da ansonsten Guthaben vernichtet wird. Darum wird auch weltweit die Verschuldung weiter steigen... bis es eben nicht mehr funktioniert und wie die Vergangenheit gezeigt hat, auch nicht funktioniert hat.
Die Welt wird derzeit in Schulden ertränkt bis auch jeder irgendwo sein Geld ausgeliehen hat um den Konsum oder Immobilienmarkt anzuheizen. Im Falle der Konsumkredite handelt es sich meistens um Kreditnehmer welche Geldschwierigkeiten haben. Da diese ja alle problemlos ihre Schulden zurückzahlen können wird dies auch kein Problem sein......!!! Parallel dazu spricht man in den USA von Vollbeschäftigung und dass weltweit die Wirtschaft wächst. Das ungute Gefühl bleibt... Der S&P 500 Aktien Index mit Stand Februar 2017 hat diese Entwicklung kalt gelassen (Börse ist nicht Wirtschaft und Wirtschaft ist nicht Börse): Wer hat Mut bei diesem Stand einzusteigen?
SOURCE: S&P 500 Yahoo Finance
Die Anleihen respektive die Zinsen sind seit 30 Jahren im freien Fall, ausgelöst durch die Notenbankenpolitik: Die Anleger sollten sich die Frage stellen was passiert wenn a) die Zinsen wieder steigen sollten, b) wenn die Zinsen tief bleiben. Die Anleger sitzen auf einer Obligationenbombe, entweder es gibt keine Zinsen mehr oder aber wir erleben am langen Ende den unerwünschten Zinsanstieg wie 1994 geschehen. Eigentlich müssten die "Asset Manager" welche solche Produkte in Ihren Fonds halten verkaufen, geht aber nicht, denn dann kollabiert der Anleihenmarkt und der "perfect storm" hätte dann wohl seine tiefen Spuren hinterlassen. Da der Sinkflug der Zinsen gegen Null Prozent sich auf 30 Jahre erstreckt hat, halten wohl viele Asset Manager nicht zuletzt durch Unerfahrenheit konsequent an Obligationen fest, obwohl sogar die Notenbanken davor warnen. Sollten einmal die Negativzinsen bei den Kunden ankommen, beginnt eine neue Zeitrechnung mit der Fragestellung: Wo verliere ich am Ende am wenigsten Geld!
Kurz zusammengefasst; wir sind in den letzten 30 Jahren abgehoben und sollten ziemlich bald wieder zur Landung ansetzen. Das soziale weltweite Ungleichgewicht und die aktuelle Völkerwanderung(en) festigen dieses extrem komplizierte Bild zunehmend.
Und HENRY FORD's Zitat bleibt aktuell:
Es ist gut, dass die Bürger der Nation nicht unser Banken- und Geldsystem verstehen, denn wenn sie es würden, glaube ich,
gebe es eine Revolution vor morgen früh.(Henry Ford)
Happy 2017!